Fenstereinbau

Fenstereinbau

Mit der sogenannten Muskelhypothek kann beim Hausbau oder der Renovierung sicherlich viel Geld gespart werden. Unter diesem Begriff sind Eigenleistungen des Bauherren zu verstehen, bei denen grundsätzlich keine Fachfirma benötigt wird. Während etwa bei der Heizung, der Elektrik oder der Wasserversorgung der Fachmann zwingend vorgeschrieben ist, können viele andere Gewerke auch ohne professionelle Hilfe ausgeführt werden. Allerdings ist die Devise „selbst ist der Mann“ nicht immer die beste Idee. Ein Beispiel dafür ist der Einbau der Fenster.

Warum die Fenster nicht selbst einbauen?

Gute Fenster sind sehr genau gearbeitete Bauteile, deren Beschläge präzise ausgerichtet sind und die über ein Dichtungssystem verfügen, das sich aus dem Fensterglas, den Fensterflügeln, den eigentlichen Dichtungen, dem Rahmen und nicht zuletzt der Verbindung zur Laibung zusammensetzt. Während früher die Fenster die Schwachstellen eines Hauses in Bezug auf den Energieverbrauch darstellten, besitzen moderne Fenster einen sehr hohen Wärmedämmwert und ergänzen damit die positive Energiebilanz des Hauses. Der falsche oder fehlerhafte Einbau der Fenster kann jedoch dazu führen, das Kältebrücken entstehen, die einen hohen Energieverlust verursachen. Dies führt unweigerlich zu notwendigen und teuren Nacharbeiten.

Ein weiterer Faktor ist die Funktionalität der Fenster. Mechanisch bewegliche Bauteile wie eben Fenster oder Terrassentüren besitzen aufgrund ihrer Geometrie unterschiedliche Belastungspunkte, die bei Zug oder Druck die Funktionalität beeinträchtigen. Wer kennt nicht den Begriff des verzogenen und damit verklemmten Fensters, das sich nur noch mit Gewalt öffnen oder schließen lässt. Eine Ursache kann das Alter des jeweiligen Fensters sein, es kann aber auch durch falschen Einbau geschehen. Dabei muss der Verzug am Fenster nicht sofort auftreten. Die verschiedenen Materialien eines Fensters besitzen eine gewisse Flexibilität, die notwendig ist, um Spannungen auszugleichen, die durch Temperaturunterschiede auftreten. Werden diese gewollten Toleranzen beim Einbau nicht berücksichtigt, kann dies unter Umständen beim nächsten größeren Temperaturwechsel genau zu diesem Verzug führen. Wiederum ist eine teure Nachbesserung notwendig. Zu all dem kommt noch ein ganz wichtiger Punkt, der in der Muskelhypothek nicht vorgesehen ist. Die Gewährleistung durch den Fachmann.

Der Aufwand und die Kosten für den Einbau von Fenstern

Das notwendige Equipment für den Einbau von Fenstern und Terrassentüren ist beträchtlich. Dazu gehören sowohl verschiedene Baustoffe wie eine ganze Anzahl unterschiedlicher Werkzeuge. Zudem müssen oft die alten Fenster zuerst ausgebaut und die Laibung zur Aufnahme der neuen Fenster ausgebessert werden. Diese Kosten für das Werkzeug und die zusätzlichen Baustoffe müssen beim Selbsteinbau berücksichtigt werden. Dazu kommt natürlich der eigene Zeitaufwand. Alles zusammen genommen, lohnt es sich durchaus, einen Fachbetrieb zu beauftragen. Dabei muss mit einem Stundensatz von durchschnittlich 40 Euro gerechnet werden und einem Zeitaufwand von 2 bis 4 Stunden pro Fenster. Der Stundensatz kann je nach Region, Ballungsgebiet oder ländliche Gegend, schwanken. Als Beispiel sind hier einmal 7 Fenster unterschiedlicher Größe angeführt, die mit etwa 3.500 Euro inkl. Baumaterial zu Buche schlagen. Multipliziert mit einem Zeitaufwand von 3 Stunden pro Fenster ergeben sich weitere 840 Euro für den Einbau durch den Fachbetrieb.

Die Qualität der Fenster und des Fachbetriebes

Während bei den zur Auswahl stehenden Fenstern ein sehr großes Sortiment angeboten wird und oft die Qual der Wahl besteht, zeigt sich bei der Auswahl des geeigneten Fachbetriebes meist die Mundpropaganda als das beste Auswahlkriterium. Einfach mal im Bekanntenkreis umhören. Dies gilt genauso für Fensterbaubetriebe. Nicht selten bieten Fensterbaufirmen gleichzeitig den Einbau der Fenster an.

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